Endlich, endlich nach dem längsten Flug, auf dem ich je war – nie nie wieder mach ich sowas! – in Los Angeles angekommen. Anderst als erwartet verlief die Einreise zu meinem Glück ziemlich zackig. Gut so, die Dusche und das Bett warteten auf mich.
Vom Jetlag ein wenig irritiert, machte ich mich am nächsten Morgen auf den Weg zum Walk of Fame. Hmm, irgendwie habe ich was anderes, ein wenig mehr, davon erwartet. Am Nachmittag machte ich eine Tour zum Hollywood-Zeichen und durch die Beverly Hills. War schon spannend, wie die Promis hier hausen. Die Welt der Reisenden ist manchmal klein und so was per Zufall auch jemand zur gleichen Zeit in LA, den ich in Bali getroffen habe. Am nächsten Morgen packte ich wieder einmal meine sieben Sachen und fuhr nach Santa Monica, wo ich Linda, mein Reiswgspändli für die nächsten drei Wochen, getroffen haben. Das Wetter war super und so liessen wir es uns nicht entgehen, den Pier zu erkunden. Herrlich, man könnte sich daran gewöhnen.
Am nächsten Tag haben wir unser Jucy-Campervan, wir haben sie Showtime getauft, übernommen und sie mit dem nötigsten ausgestattet und sind in Richtung San Diego gefahren. Wir hatten Glück und konnten direkt einen Platz übernehmen, bei dem die vorherigen Besucher früher als bezahlt abgereist sind. Fängt gut an, gefällt uns! 🙂
Was dann die nächsten Tage passierte, mit dem hab ich echt nicht gerechnet. Ein Highlight jagte das Andere. Unser erster Nationalpark war der Joshua Tree. Danach gings weiter über Lake Havasu, der mehr einem technischen Stopp diente, da die Fahrt zum Grand Canyon relativ lange war. In Lake Havasu war’s extrem heiss & wir waren froh, dass wir nach langem Suchen ein nettes Plätzchen inklusive Pool gefunden hatten.
Wie gesagt gings danach zum Grand Canyon. Ich meine, grundsätzlich wussten wir, wie das so ungefähr aussehen wird. Und trotzdem, als wir den ersten Blick auf den Canyon werfen konnten, waren wir baff. Das war wirklich unglaublich. Wir liesen es uns nicht entnehmen und sind entlang des Rims, wie sich der Canyon-Rand nennt, schossen etliche Fotos und staunten. Keine Frage, wir müssen zum Sonnenuntergang nochmals zurück in den Park kommen. Das war magisch, ich sags euch.
Nachdem wir am nächsten Morgen eine kleine Wanderung in den Canyon gemacht hatten, ging die Reise weiter zum Monument Valley, respektive zu einem nahe gelegenen Gratis-Campingplatz. Ich würde fast behaupten, das war einer der Schönsten. So abgelegen und nicht viele Leute da. Das Monument Valley resp. die Strasse durch das Tal ist Schotter und darf darum nicht von Mietautos oder gar Campern befahren werden. Darum buchten wir eine Tour und haben dabei spannendes Indianerwissen erfahren.
Antelope Canyon war das nächste Ziel. Auch wir wollten mit eigenen Augen sehen, was viele Fotografe dort festhalten. Mit einer ein-stündigen Tour, die leidee relativ gestresst war, liefen wir durch diesen vom Licht durchfluteten Canyon. Wir wurden auch hier nicht enttäuscht. Wenige Fahrminuten vom Antelope Canyon ist der Horseshoe Bay. Hufeisen also. Ja genau, das war es. Und wenn man sich die vielen Leute, die per Reisebus ankamen, wegdenkte, ja dann gehört dieser Ort zu einen, meiner Meinung nach, Schönsten an der Westküste.
Bis jetzt hatten wir Glück und die Sonne stand auf unserer Seite, leider aber nicht mehr am späteren Nachmittag, als wir in Richtung Bryce Canyon fuhren. Da wir hörten, dass da noch Schnee liegen sollte, war der Fall schnell klar: wir brauchen ein festes Dach über dem Kopf für die kommende Nacht & so buchten wir in einem nahen Ort ein Motel. Wie der Zufall es wollte, lag bei der Reception einen Flyer vom Rodeo, das da ab nächtem Abend stattfinden sollte, auf. Ich liebe Rodeos und es wäre genial, nochmals eines erleben zu können bevor ich nach Hause gehe. Mit diesem Wissen im Hinterkopf starteten wir in den neuen Tag und es war relativ schnell klar, das wir eine Nacht verlängern müssen. Somit liesen wir den Tag langsam angehen und fuhren durch den Bryce Canyon. Als das Wetter dann endlich aufschlug, starteten wir eine spontane Wanderung zum Boden des Canyons durch die Hoodoos. Das war echt eindrücklich. Der ganze Loop wäre 17 Meilen gegangen, was uns dann für eine spontane Aktion doch etwas zu lange war und so kehrten wir unten wieder um. Wir gingen also zurück ins Motel, damit wir uns noch kurz ausruhen konnten für das Roedo. Um 19.45h, 45min nachdem der offizielle Start war, wurde zu unserem Entäuschen leider schon wieder alles zusammen geräumt. Da waren wohl noch nicht viele Bessesene unter der Woche da.. Naja, wir haben’s versucht! 🙂
Als nächstens ging unser Roadtrip zum Zion National Park. Beim zweiten Spatziergang wurden wir allerdings so verregnet, das wir auf direktem Weg zurück zum Camper gingen und uns mehr oder weniger darin verbarikardierten. Am nächsten Tag war die Sonne wieder auf unserer Seite und wir fuhren auf dem Weg nach Las Vegas durch das Valley of Fire, was richtig schön war, und haben uns auch da nochmals die Füsse vertreten. Als wir in Las Vegas ankamen ging alles ruckzuck. Das Rodeo gab uns nochmals eine Chance und diese wollten wir nicht nochmals verpassen. Inmitten Las Vegas fanden die Las Vegas Day Rodeos statt. War das ein Spass. Natürlich liefen wir noch ein Bisschen durch die Stadt uns gingen dann mit vielen neuen Eindrücke zurück ins Bett.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen von Shopping. In Las Vegas liegen zwei Outlet Villages. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. 2 Girls & sechs Stunden Shoppen – mehr sage ich dazu nicht. Und der Cheesecake war übrigens auch ganz lecker. 😛
Zurück in unserer Base machten wir uns Chic für den Abend auf dem Strip und haben all das gemacht/gesehen, was man in Las Vegas nicht verpassen sollte: Casinos (die nochmals 3mal grösser sind als das man es sich schon vorgestellt hat), Wassershow, Vulkanshow, Venedig… Viele Menschen, viele Lichter und laut. Interessant zu sehen. Danach brauchten wir erst einmal einen Relax-Tag und so verlängerten wir unseren Aufenthalt in Vegas kurzerhand nochmals um eine Nacht.
Danach war das Death Valley an der Reihe. Hat uns leider nicht wirklich aus den Latschen gehauen. Obwohl doch – Mensch war das heiss! Wir sind förmlich verschmolzen und ich hatte schon angenehmere Nächte. Schon speziell diese Klimawechsel innerhalb wenigen Fahrstunden, nicht?
Ziemlich früh morgens gings deshalb auch direkt weiter. Raus aus dem Valley. Weiter zum Seguoia Nationalpark. Dieser ist bekannt für seine grossen Bäume. Und da waren sie. Die Bären-Warnschilder. Etwas mulmig, da ich mein Bären-Glöckchen nach Hause gegeben habe und auch keinen Bärenspray mehr hatte. Somit musste ich den Wald mit meinen Augen absuchen und es ging auch gar nicht lange, bis sich aus unweiter Ferne das Tier präsentierte. Ich war schon in den Startlöchern um davon zu rennen (weil das ja auch genau das ist, was man machen sollte – nicht), da sind uns zwei Amerikaner entgegengekommen und haben mich wieder beruhigt. Und so schauten wir noch einige Minuten diesem jungen Bären bei seinem Tun zu, befor er die Schnauze voll hatte, und wieder davon zottelte. Ein Bär am ersten Tag im Bärengebiet: Check!
Weiter gings durch unzählige Orangenbaumplantagen (und noch mehr Kurven) zu unserem nächsten ÜBernachtungsplatz direkt am See. Ein wunderbarer Ort und der Letzte, der warm war. Denn jetzt gings weiter zum Yosemite Nationalpark. Auch hier wurde uns Schnee vorhergesagt und wir wurden nicht von einem Besseren belehrt. Einige Strassen waren gesperrt, so dass wir einige Umwege in Kauf nehmen mussten. Aber es hat sich sowas von gelohnt. Hier oben erinnert mich vieles an Kanada. Wir haben die Hotspots abgefahren und eine Wanderung zum Wasserfall gemacht. Und dann, dann hatte uns der Schneesturm auf dem Weg zum nächsten Ort eingeholt. Klasse, so mit Sommerreifen und keinen Schneeketten dabei. Ja doch, habe mich pudelwohl in einem eher schweren Mietauto gefühlt. 😉 Zum Glück haben wir es ohne Katastrophe durchstanden und uns dafür eine weitere Nacht in einem Hotel in einem kleinen Western Dorf gebucht. Tut ganz gut, so ab und zu ein richtiges Bett.
Ein langer Tag stand uns bevor. Erneute Strassensperrungen wegen Schnee hat uns doch die eine oder andere Meile und vorallem Zeit gekostet. Ziel war, heute die Geisterstadt Bodie zu besuchen. Zu spät, nicht geschafft. Dafür aber durch wundervolle Schneelandschaft gefahren und der schönste und heimeligste Campingplatz überhaupt gefunden. Wir Glückspilze. Manchmal sind es die kleinen Dinge, oder?! 😉
Neuer Tag, neues Glück. Heute wollen wir jetzt also Bodie besuchen und es war wirklich ganz spannend zu sehen, wie die Menschen da gelebt haben und einfach los sind und zum Teil einfach Hab & Gut dagelassen haben. Danach gings weiter zum Lake Tahoe. Wieder war Schnee angesagt und das letzte Motel wurde gebucht. Zum Glück, lag doch am nächsten Tag eine Schicht Schnee auf Showtime. Jetzt freue ich mich nochmehr auf den kommenden Winter! 😀 Zum Glück liess die Sonne das ganze schnell schmelzen und so konnten wir unsere Aussichtspunkte besuchen, bevor ea weiter zum letzten Stopp unseres Roadtrippes, Napa Valley, ging. Napa ist bekannt für seine Weine und dementsprechend … naja, ihr wisst, was dann gemacht wurde.
Dann war es soweit, die letzte Nacht in Showtimes Dachzelt ist vergangen. Die Rucksäcke wieder gepackt und alles ausgeräumt. Drei Wochen sind wie im Flug vergangen und wir geben unseren kleinen Camper in San Francisco wieder ab. Linda und ich verbrachten noch 1,5 weitere Tage zusammen und besuchten Alcazraz, natürlich, das Gefängnis auf der Insel vor San Francisco, Pier 39 mit seinen Shops und Restaurants, Fishermans Wharf und die Painted Ladies.
Letzten Donnerstag gings für mich dann nach New York, wo ich auf meine Freundin Anne-Lea traf. War das schön, sie endlich wieder in meinen Armen zu haben! Da sind doch (nein, nicht ersten) Tränen vor Freude geflossen und es hat sich schnell angefühlt, als ob uns keine 15 Monate trennten. Wir verbrachten vier wundervolle Tage in dieser eindrücklichen Stadt. Sind der Highline entlang gelaufen, haben uns durch den Chelsea Market geschlemmt, sind auf der Brooklyn Bridge gegangen, haben Miss Liberty und Ellis Island besucht und uns natürlich vom Times Square mitreisen lassen und die Aussicht über die Stadt genossen. Es war richtig richtig schön und ich freue mich, dass ich dieses Mal nicht wieder Tschüss für eine längere Zeit sagen muss.
Zu guter Letzt wurde ich noch überrascht. Corinne, sie hat mich letzten Sommer in Kanada besucht, und ihr Freund Manuel verbringen Ihren Urlaub ebenfalls in den USA und dieser hat genau heute in New York begonnen und so staunte ich nicht schlecht, als in der Bar, in der wir unseren letzten Drink zu uns nehmen wollten, die beiden bekannten Gesichter da sassen. Danke für dafür, die Überraschung ist gelungen!!
Jetzt sitzte ich im Flugzeug richtung Düsseldorf, sollte eigentlich schlafen (02.00h NY Zeit) aber schaffe es irgendwie nicht. Zu viel passiert. Zu Deutsch ist das Flugzeug. War lustig beim Boarding. Du weisst, dass es nach Hause geht, wenn sich bereits eine ungeduldige Schlange vor dem Gate gebildet hat obwohl das Boarding noch gar nicht gestartet hat. Dieses Nervös-Sein spürt man auch hier in der Kabine und leider ist genau das etwas, von was ich mich am meisten „fürchte“. Hoffentlich kann ich meine Gelassenheit noch ein Weilchen beibehalten. 🙂
Ich danke euch herzlich, dass ihr mich bei meiner Reise verfolgt habt und bis ganzganz bald,
Nathalie